Eigentlich war vereinbart, dass wir uns nichts zum Geburtstag schenken und diesen Tag wie jeden anderen verbringen. Kennst Du solche Abmachungen?
Mein Mann und ich haben eine solche Abmachung.
Und er hat sich auch immer daran gehalten. Nur im letzten Jahr dann hat er nur eine einzige Sache getan:
Er ist nach unten gegangen, wie jeden Morgen, hat uns dreien wie immer ein leckeres Frühstück zubereitet und …
… aus etwa 30 Teelichtern ein Herz an meinem Platz aufgestellt, die Lichter angezündet, in die Mitte einen kleinen lieben Gruß gelegt und darüber einen Strauß aus dem Garten platziert.
Es sah herrlich aus. Im herbstlichen Morgendunkel kam ich mit unserem Sohn die Treppe herunter und ich sage Dir: Ich war so gerührt von dieser kleinen Aufmerksamkeit, dass mir ein paar Tränen die Wange herunterkullerten. Ich habe mich einfach gesehen und wertgeschätzt gefühlt.
Warum erzähle ich Dir diese Geschichte?
Nun, im Online-Marketing spricht alles von einem guten Lead-Magnet. (Für diejenigen, die den Begriff nicht kennen: Ein Lead-Magnet ist ein kleines digitales Geschenk (ein E-Book, ein Video oder eine Audioaufzeichnung, eine Checkliste usw.), welches die Menschen erhalten, die sich mit ihrer E-Mail-Adresse bei Dir eintragen.)
Jeder Blog ist heute mit einem Lead-Magneten oder einem Freebie ausgestattet.
Ein Online-Kongress ist ansich schon ein Lead-Magnet allererster Güte.
Im Grunde genommen brauchst Du für Deinen Kongress kein Freebie oder Lead-Magnet erstellen. Denn bei einem mittelgroßen Online-Kongress ziehst Du mit einem Paket von 20 Stunden Video-Interviews mit einer Menge Mehrwert auf den Markt.
Den Zugriff auf die Videos gegen die E-Mail-Adresse. Das ist der Deal!
Nicht mehr und nicht weniger.
Genau wie bei meinem Mann und mir. Gegenseitiger Support im täglichen Überlebenskampf ist viel wichtiger als ein obligatorisches Geschenk. Dann lieber mal eines zwischendurch, wenn eine gute Idee oder Gelegenheit da ist. Aber kein Schenken auf Termin.
Und doch sage ich: „Du wärest dumm, wenn Du bei Deinem Online-Kongress auf einen Lead-Magnet verzichtest.“
Warum?
Warum einen Lead-Magnet für Deinen Online-Kongress erstellen und die Mühe auf sich nehmen?
Ja… es gibt Kongress-Veranstalter, die so denken. Pfui!
Denn was ist das für eine Wertschätzung für Deine Teilnehmer?
Klar kannst Du argumentieren, dass Du ja schon das ganze Event kostenlos zur Verfügung stellst.
Und wie jeder Marketer weiß, ist das ja auch gut so, denn das ist schließlich auch eine Marketing-Strategie.
Doch ganz besonders ist es, wenn Du noch einen Bonus von Dir hinzufügst. Wenn Du Dir die Arbeit machst, für Deine Teilnehmer etwas mit Mehrwert zu erstellen.
Du gehst damit in Vorleistung. Du gibst, bevor Du nimmst oder Dein Kongress-Paket zum Verkauf anbietest. Und zwar noch ein bißchen mehr, als Dein Teilnehmer erwartet.
Die Erwartung bei einem Online-Kongress ist mittlerweile, dass alles FOR FREE ist.
Die Erwartungen sind geformt. Daran lässt sich nicht mehr viel schrauben. Dafür gibt es einfach schon zu viele, die das Format Online-Kongress in der beschriebenen Weise genutzt haben.
Sagen wir also, ein Teilnehmer hat Deinen Kongress gefunden.
Wird er sich eintragen?
Klar, wenn er das Thema interessant findet und Du mit dem Thema seinen Nerv triffst. Wie Du Dein Thema für den Kongress definierst, erfährst Du übrigens in diesem Beitrag.
Präsentierst Du ihm aber unmittelbar einen schnellen Nutzen, eine Lösung to go
– instant und sofort löslich –
dann ist es noch wahrscheinlicher, dass er sich einträgt.
Denn ein schneller Nutzen ist immer gut. 🙂
Das ist etwas, woran sich Dein Interessent im Internet bereits gewöhnt hat.
Dass er direkt nach dem Kauf des Schokoriegels an der Supermarktkasse schon im Auto die Packung aufreißt, um nur schon einmal abzubeißen. Nur einen Bissen. Das daraus schnell mehr wird, wenn der Bissen schmeckt, weißt Du genauso wie ich.
Dein Online-Kongress-Bonusprodukt ist wie ein Snickers von der Quengelstraße an der Kasse.
Und das ist auch der Grund, weswegen Du unbedingt ein Bonusprodukt haben solltest, den der Teilnehmer sofort von Dir bekommt, wenn er sich für Deinen Kongress einträgt.
Das kann Dein bisheriges Freebie oder Dein Lead-Magnet sein, wenn es zum Thema Deines Online-Kongresses passt.
Ist das der Fall, kannst Du quasi Content- Recycling betreiben.
Bist Du erst durch das weltweite, laute Content-Rauschen bis zu Deinem Webseitenbesucher vorgedrungen, dann gilt es jetzt sich abzuheben.
Ob ein Leser zum Käufer wird – oder wie hier erstmal zum Teilnehmer – entscheidet sich in ein paar Sekunden.
Ob er mit Interesse dabei bleibt, wenn er sich für den Kongress eingetragen hat, hängt davon ab, was Du Deinem Teilnehmer bis dahin bietest.
Denn die Ablenkungen sind groß.
Reizüberflutung, Werbeversprechen, übertriebene Anpreisungen und nichtssagende Werbung im Internet führen zur Verwirrung, Langeweile, Übersättigung und Übermüdung Deines Teilnehmers.
Da ist die Aufmerksamkeit Deines Kongress-Teilnehmers schneller wieder woanders.
Deshalb liegt es jetzt an Dir den Fokus auf den Kongress herzustellen. Damit die E-Mails zum Kongress-Beginn mit den Links auch wirklich gelesen und die Experten-Videos auch wirklich angeschaut werden.
Du musst dafür sorgen, dass Dein Teilnehmer sich wohlig und entspannt zurücklehnt, in seinem Herzen spürt, dass Du eine Lösung für ihn hast und dass der Kongress ihn noch viel mehr voranbringen wird. Warum Du Dich in Deinen Teilnehmer so richtig gut einfühlen können solltest, habe ich ja schon in diesem Artikel zum Kongress-Avatar beschrieben.
Indem Du Deinem Teilnehmer schon vorab Lösungen anbietest ohne etwas dafür zu verlangen, entsteht eine spannende Schieflage.
Du baust Spannung auf und stellst ein Ungleichgewicht her, das nach einem Ausgleich strebt. Als wenn Du den Stöpsel aus der vollen Badewanne ziehst.
Wenn Du glaubst, Du bist ein kleines Licht gegen die großen Experten, die Du eingeladen hast, dann unterschätze nicht Deinen Heimvorteil.
Du kannst als Veranstalter noch immer dafür sorgen, dass der Teilnehmer sein erstes Schmutzwasser bei Dir entsorgen kann. Und dafür wird er Dich in Erinnerung behalten.
Die Experten sind dann noch eine willkommene Frischwasser-Dusche im Anschluss, die Deinen Teilnehmer mit vielen neuen Anregungen anfüllt.
Wenn Du Dein Wissen in die Waagschale legst, sorgst Du dafür, dass Dein Teilnehmer Dir für Deine Lösungen etwas zurückgeben will.
Das ist das Prinzip vom Content Marketing. Genau darauf zielt ein Lead-Magnet ab.
Hast Du DIESES Prinzip verstanden, wird aus Deinem Online-Kongress ein Online-Business.
Indem Du zur Anmeldung Instant-Lösungen verschenkst, die sofort wirken, trägst Du dazu bei, dass Du vor allen anderen als Experte auf diesem Gebiet wahrgenommen wirst.
Der erste Eindruck zählt. Und der letzte.
So hieß es früher immer bei den Rollkunstlauf-Meisterschaften, an denen ich teilgenommen habe. Wenn die Kampfrichter Dir gute Noten geben sollen, dann mache einen guten ersten Eindruck beim ersten und letzten Training vor dem Wettkampf. Und gleiches galt für den ersten und letzten Eindruck Deiner Meisterschaftskür.
Auf den letzten Eindruck komme ich zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Blog noch zurück. Versprochen!
Jedenfalls wird der Teilnehmer Dich bei seinem nächsten Problem wieder aufsuchen und Lösungen von Dir studieren. Oder er wird Dich weiter empfehlen noch bevor der Kongress gestartet ist.
Denn eines muss Dir klar sein:
Es geht nicht um den Online-Kongress. Für den tragen sich die Interessenten sowieso ein.
Es geht um Dich! Deine Expertise und darum, dass Du Dich mit Deinen Leistungen attraktiv machst. Attraktiv bedeutet anziehend.
Mit einem guten Bonusprodukt ziehst Du Deine Teilnehmer für die Kongresseintragung und aktive Teilnahme an.
Fazit:
Mit einem Lead-Magnet, der eigentlich eher ein Bonusprodukt ist, …
- hast Du ein wertschätzendes Willkommensgeschenk und baust eine positive Atmosphäre auf
- löst Du die Probleme, die für Deine Zielgruppe wichtig sind sofort.
- erhöhst Du die Eintragungsrate für Deinen Kongress.
- hebst Du Dich von anderen Experten ab und nutzt Deinen Heimvorteil.
- bleibst Du als erster Experte im Gedächtnis.
- verhinderst Du, dass sich Deine Teilnehmer ablenken lassen.
- baust Du eine Beziehung zu Deinen Kongress-Teilnehmern auf.
- empfehlen Deine Teilnehmer Dich schon bald weiter.
Wie Du ein unwiderstehliches Bonusprodukt für Deinen Online-Kongress erstellst, erfährst Du in der Podcast-Episode: „Wie Du ein unwiderstehliches Bonusprodukt für Deinen Online-Kongress erstellst“.
Hallo, ich beziehe mich auf den Satz „Es geht um Dich!“. Vielleicht bin ich zu ideallistisch, aber mein Kongress ist für Kinder und ihre Eltern. Es geht ausschließlich um Kinder. Meine Wenigkeit ist absolut zweitrangig. Ich mache einen Kongress, weil ich extrem hilfreiche Erkenntnisse gewonnen habe, die meine Experten für die jeweiligen Settings transportieren. So verzichte ich auf ein überdimensionales Foto von mir auf dem Kongressbanner. Eigentlich sollten dort Fotos von Kindern sein. Ich führe die Interviews, ich antworte auf die Mails der Kongressteilnehmer. Damit positioniere ich automatisch als Experte.
Liebe Evelyn,
Du sprichst einen interessanten Aspekt an, auf dem in diesem Artikel nicht der Fokus lag – aber ja! Und noch mal ja!
Hoffentlich geht es Dir um Dein Thema (in Deinem Fall Kinder und ihre Eltern) und nicht um Dich selbst!!!
Und weil es Dir um Dein Thema geht, geht es Dir auch um Dich. Ein bißchen Zen, oder?
Lass mich das erläutern:
Dich getrennt vom Thema zu betrachten ist ein zweischneidiges Schwert…
Natürlich positionierst Du Dich durch das Führen der Interviews und das Mailen an die Kongressteilnehmer als Expertin.
Das ist der Standard. Ich zeige eine zusätzliche Möglichkeit auf: Ein inhaltliches Geschenk an Deine Teilnehmer.
Denn was nützt es den Kindern und Eltern, für die Du den Kongress machst, wenn sie nicht auf die Idee kommen, eine Expertin – wie Du es bist (und ich setze das einfach mal voraus, dass Du eine Expertin auf diesem Gebiet bist) – zu fragen. Mit einem Geschenk machst Du sie auf Deine Expertise nochmals gesondert aufmerksam. Vielleicht kannst Du damit sogar schon dem einen oder anderen (vor Kongress-Start) helfen.
So what? Das ist es ja, worum es Dir geht, oder? Helfen, unterstützen.
Und was nützt es den Kindern und Eltern, wenn Du als Expertin nach dem Kongress nicht „gebucht“ oder gefragt wirst, um eine Veränderung herbeizuführen? Du, die Du so wichtige Erkenntnisse gesammelt hast und so gut in der Lage bist, diese weiter zu geben…
DU spielst doch eine entscheidende Rolle dabei, Eltern und Kinder zu unterstützen. Es liegt Dir so sehr am Herzen und treibt Dich sogar an, einen Kongress auszurichten – und das ist nicht wenig Arbeit, wie wir alle wissen.
Nach meinem Gefühl darfst Du Dir also klar werden darüber, was Deine Rolle dabei ist.
Was ich meine ist: Was ist so schlimm daran daran zu sagen, dass es (auch) um DEINE „hilfreichen Erkenntnisse“ geht, auf welche die Welt der Eltern und Kinder wartet? Teile sie mit der Welt. Die Welt braucht mehr davon! Mehr Menschen, die sich mit ihren Gaben und ihrer Individualität, ihren Erfahrungen und Erkenntnissen einbringen und zeigen. Wir können uns nicht getrennt von all unseren Gaben und unserer Geschichte betrachten. Warum versuchen wir es immer wieder, indem wir uns klein machen?
Es ist für mich also kein Egoismus, in diesem Zusammenhang davon zu sprechen, dass es um Dich geht – natürlich mit all dem, was Dich zu dem gemacht hat, was Du heute bist. Denn ohne Dich wäre die Welt um diesen Kongress und auch um einige glücklichere Kinder und Eltern ärmer.
Aber zu sagen, es geht nicht um Dich (im Sinne Deines Expertentums – nicht im Sinne eines erwünschten Experten-„Status“), ist in meinen Augen falsche Bescheidenheit!
Puh. Ich hoffe, ich habe den Zen-Knoten gelöst? Oder zumindest begreiflich gemacht, dass es nicht darum geht, womit Du Dich kleidest, sondern darum, dass Du die Kleider, die zu Dir gehören, mit Würde und dem Bewusstsein für Deinen Beitrag für das Ganze trägst.
Du bist keine Wenigkeit! Du bist ein riesengroßes Geschenk für die Welt.
Liebe Grüße
Swantje